Öffentliche Vortragsreihe im Staatstheater Mainz
05.10.2016 | 06.06.2016 | 16.05.2016 | 18.04.2016 | 19.01.2016
05.10.2016, 19 Uhr, Kleines Haus
Massereiche Schwarze Löcher und die Entwicklung von Galaxien
Prof. Dr. Reinhard Genzel, MPI für Extraterrestrische Physik Garching
Seit der Entdeckung der Quasare haben sich Indizien gehäuft, dass in den Zentren von Milchstraßensystemen massive Schwarze Löcher sitzen, die Gravitationsenergie effizient in Strahlung umwandeln. Messungen in unserer eigenen Milchstraße erbrachten nicht nur den Beweis für diese Hypothese, sie zeigen auch, dass die meisten Galaxien Schwarze Löcher beherbergen, die schon etwa eine Milliarde Jahre nach dem Urknall entstanden sein müssen. Professor Genzel vom Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik stellt die neuen Messungen und ihre Konsequenzen für die Entstehung von Schwarzen Löchern im frühen Universum vor.
06.06.2016, 19 Uhr, Kleines Haus
Kathedralen der Modernen Physik: Eine Führung durch einen Teilchendetektor
Prof. Dr. Julia Thom-Levy, Cornell University
Die Teilchendetektoren, mit denen 2013 am CERN in Genf das Higgs Boson entdeckt wurde, zeichnen sich durch ungewöhnliche Komplexität, enormen Einfallsreichtum und man könnte sogar sagen, Schönheit aus. Technologien, die uns auch in anderen Zusammenhängen, zum Beispiel der Telekommunikation und der Halbleiterphysik, bekannt sind, werden benutzt, um mit diesen riesengroßen Apparaturen die winzigsten Teilchen sichtbar zu machen. Julia Thom-Levy berichtet von der Planung, der Entwicklung und dem Bau der Detektoren, an denen Hunderte von Physikern, Ingenieuren und Technikern seit Jahrzehnten arbeiten.
16.05.2016, 19 Uhr, Großes Haus
Neue Materie nahe dem absoluten Nullpunkt
Prof. Dr. Wolfgang Ketterle, Massachusetts Institute of Technology
Nobelpreis für Physik 2001
Warum kühlen Physiker Materie auf extrem niedrige Temperaturen? Warum ist es wichtig, Temperaturen zu erreichen, die mehr als eine Milliarde mal kälter sind als der interstellare Raum? Tiefe Temperaturen öffnen ein Fenster in die Quantenwelt, in der Teilchen sich wie Wellen verhalten und "im Gleichschritt marschieren" können. Im Jahr 1925 sagte Einstein eine solche neue Form der Materie voraus, aber sie konnte erst 1995 in Labors in Boulder und am MIT verwirklicht werden. Kalte Atome machen es möglich, Phänomene der Festkörperphysik in Reinform zu simulieren. Wolfgang Ketterle berichtet über neue Formen der Materie, die nur bei extrem tiefen Temperaturen existieren.
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18.04.2016, 19 Uhr, VORTRAG & MUSIK, Großes Haus
Leibniz und Newton – die Anfänge der Infinitesimalrechnung
Prof. Dr. Manfred Lehn, Institut für Mathematik der JGU
Die Physik ohne die Analysis? Undenkbar! Als Entdecker der Regeln des Differenzierens und Integrierens werden meist Leibniz und Newton genannt. Prof. Manfred Lehn vom Institut für Mathematik an der JGU beleuchtet das Leben beider Wissenschaftler und ihre jeweilige Rolle in der Entwicklungsgeschichte der Analysis.
Musikalisch umrahmt wird der Vortrag von der Bigband der HfM Mainz, die – unter der Leitung von Jiggs Whigham, mit Sänger Alexander Gelhausen und Gitarrist Frank Haunschild – Songs von Frank Sinatra interpretiert.
Der Abend bildet den festlichen Auftakt der Veranstaltungsreihe Zahl und Klang - Musik und Mathematik zum 300. Todesjahr von Gottfried Wilhelm Leibniz der Hochschule für Musik und des Instituts für Mathematik der JGU.
19.01.2016, 19 Uhr, Kleines Haus
Raum.Zeit.Universum - die Rätsel des Beginns
Prof. Dr. Christof Wetterich, Universität Heidelberg
Der Anbeginn des Universums entzieht sich der menschlichen Vorstellung, wirft aber gleichzeitig die unterschiedlichsten Fragen auf: Hat das Universum überhaupt einen Beginn oder existiert es schon immer? Gibt es im Urknall Raum und Zeit? Welche Signale des Urknalls können wir beobachten und was können wir aus ihnen lernen?
Prof. Christof Wetterich von der Universität Heidelberg führt ein in ein Verständnis von Raum und Zeit jenseits unserer Alltagserfahrung.